Geschichte

Das Entstehungsjahr der Kapelle kann auf das Jahr 1712 zurückgeführt werden – ein respektables Alter.

Laut Fuggerarchiv Dillingen (Nr.: FA 43.4.157) spielten Musikanten anno 1712 eine Taufe „Als unser Hochgräffl. Excel. gnädige Frau etc. eine junge gnädige Herrschaft zur Welt geboren“ (Original-Auszug). Das ist das wissentlich älteste Dokument, in dem die Wörleschwanger Musikanten erwähnt wurden.

Immer wieder wurden Musikanten in Wörleschwang z.B. im Rahmen eines Bischofsbesuchs oder bei anderen kirchlichen Anlässen erwähnt. Stets wurden acht bis zehn Musiker genannt. Des Weiteren spielten immer wieder Musikanten bei Geburten, Hochzeiten, Beerdigungen, aber auch zum Vergnügen und zum Tanz.

1886 fasste der Zimmermann und Landwirt Albert Treu, ein bekannter Musiker, unter Hinzuziehen von neuen Kräften die Musikanten erstmals zu einer Musikkapelle zusammen.
Diese Musiker bildeten das Gerüst der ab 1926 neuformierten Musikkapelle. Geleitet wurde sie damals von Herrn Oberlehrer Brasser und dem Dirigenten Georg Reitschuster.
Auch weiterhin wird die Kapelle immer wieder bei kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen, Feierlichkeiten und auf Vereinsfesten bis zum zweiten Weltkrieg erwähnt. Dieser riss große Lücken in die Reihen der Musiker, sodass ein Weiterführen leider nicht mehr möglich war.

Am 14. September 1948 gründete Pfarrer Wilhelm Bauer zusammen mit dem Musiklehrer Alois Tappheimer die Jugendblaskapelle Wörleschwang, aus der die Blaskapelle in ihrer heutigen Form hervorgegangen ist. Die 15 Jugendlichen waren damals:
Anton Hegele, Anton Hirle, Herrman Keller, Christian Ostermayer, Karl Frank, Johann Götzler, Konrad Hegele, Helmut Neuß, Alois Puchtinger, Bernhard Schaller, Georg und Michael Scherer, Josef und Karl Seifert.

Im darauffolgenden Jahr sind noch einige Musiker neu hinzugekommen:
Franz Ostermayer, Johann Böck, Leopold Deffner, Herbert Müller, Georg Vogg, Martin Schmid, Otto Hieber und Helmut Huber.

Ehemalig Kapelle Musikverein Blaskapelle Wörleschwang e.V.

Die Kapelle erfuhr eine sehr gute Entwicklung und konnte ihr Können im Laufe der Jahre  bei den verschiedensten Auftritten unter Beweis stellen. Dazu gehörten kirchliche Veranstaltungen, Jubiläumsfeste, Hochzeiten, Faschingsfeiern u.v.m.

Zur Unterstützung der Blaskapelle wurde am 9. Januar 1966 der Musikverein Wörleschwang gegründet, dessen erster Vorstand Herr Huber Hegele sen. (†) war. Die Ausbildung lag damals in den Händen von Kammermusiker Richard Seidel und Dirigent war Christian Ostermayer. Seit Gründung ist die Blaskapelle Mitglied im Allgäu-Schwäbischen Musikbund.

Viele Auszeichnungen, Preise und Urkunden erhielt die Kapelle im Laufe ihrer jüngeren Geschichte.
Ein Höhepunkt diesbezüglich ist zweifellos die Verleihung der Plakette „Pro musica“ durch den Bayrischen Innenminister im Jahre 1970. Sie wird zum Dank und als Anerkennung den Kapellen verliehen, die nachweislich seit mindestens hundert Jahren im Dienste der deutschen Volks- und Blasmusik stehen und sich damit durch die Pflege und Förderung des kulturellen Lebens besonders verdient gemacht haben. Die Bronzeplakette zeigt auf der einen Seite den Bundesadler, während auf der anderen eine spielende Harfinistin dargestellt ist. Die dazugehörige Urkunde trägt die Unterschrift vom damaligen Bundespräsident Heinemann.

Im selben Jahr wurde durch unseren damaligen Ehrenvorstand, Herrn Otto Hieber (†), der Grundstein für die Heimatfesttage gelegt, die eine lange Zeit alle fünf Jahre stattfanden. Beim Heimatfest 1970 war gleichzeitig die Weihe der von Pfarrer Wilhelm Bauer (†) gestifteten Standarte.

Im Jahre 1972 beauftragte der Allgäu-Schwäbische Musikbund unseren Verein mit der Ausrichtung des 12. Bezirksmusikfests der Bezirke 15 und 16. Dieses Fest vom 1. – 4. Juni 1972 war ein voller Erfolg.

Im Jahre 2012 wurde das 300-jährige Bestehen der Musikkapelle über mehrere Festtage hinweg ausgiebig gefeiert.

Die Vorstände

1966–1969:     Hubert Hegele sen. (†)

1969–1980:     Otto Hieber (†)

1981–1990:      Hubert Hegele jun.

1990–1999:    Peter Rode (†)

1999–2021:     Christoph Hieber

2021–heute:   Markus Niederhofer